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Niveauvoller Smalltalk – Erfolgsfaktor im Job und Privatleben

Das Thema Smalltalk genießt einen zwiespältigen Ruf: Während das freundliche Plaudern beim Netzwerken in der modernen Arbeitswelt einen hohen Stellenwert genießt, empfinden nicht wenige Zeitgenossen seichte Gespräche als anstrengend und meist überflüssig.

 

Smalltalk hat bei genauerer Betrachtung eine besondere Facette: Er verbindet Menschen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag, damit Gemeinschaften und Arbeitsgruppen funktionieren. 

 

Das sind ausreichend Gründe, um sich genauer mit dem „Was?“, „Wann?“ und „Wie?“ dieser Kommunikationsform zu beschäftigen.

Strichmännchen im Smalltalk mit Sprechblasen
Strichmännchen im Smalltalk mit Sprechblasen

Smalltalk - Klingt einfach, ist es aber dann oft doch nicht | Quelle: © Trueffelpix - Adobe Stock

Unsere Beiträge sind sehr ausführlich. Bitte nutzen Sie daher zur besseren Navigation das Inhaltsverzeichnis. Sollten Sie ergänzende Anregungen oder eigene Erfahrungen zum Thema besitzen? Freuen wir uns natürlich sehr über ein entsprechendes Kommentar am Ende des Beitrages.  

Wir wünschen eine inspirierende Lektüre!

Inhaltsverzeichnis
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    Smalltalk – ein Wort und seine Herkunft

    Der englische Begriff small talk wird im Deutschen gleichbedeutend verwendet: Smalltalk oder Small Talk. Als Übersetzung kommen Gespräch, Plausch oder Geschwätz infrage. 

     

    Zum ersten Mal finden Historiker den Ausdruck small talk in Briefen, die der Earl of Chesterfield um das Jahr 1751 an seinen Sohn und sein Patenkind schreibt. Darin gibt er ihnen Tipps zur Gesprächsführung und stellt den Wert der oberflächlichen Konversation – damals als chit-chat oder gossip bezeichnet – heraus.
    Quelle: https://books.google.de/...

     

    Der Earl wusste, wie er den verpönten Plausch einsetzten musste, um seine Regierungsgeschäfte voranzubringen. An dieser Tatsache hat sich bis heute nichts geändert. Menschen sind kommunikative Wesen, auf der Suche nach Resonanz und Austausch. 

     

    Und genau deshalb greift die Vorstellung, Smalltalk sei überflüssiges und oberflächliches Gerede, zu kurz. Im Gegenteil: Smalltalk steht für unverfängliche Themen, die eine soziale Verbindung herstellen und als Einstieg zum Beziehungsaufbau dienen.

     

    Trotzdem muss nicht jeder Smalltalk im „US-Style“ ablaufen: Die USA gelten nämlich als Weltmeister des Smalltalks. Das bedeutet beispielsweise, dass Sie einen ganzen Abend gemeinsam mit Amerikanern verbringen und miteinander reden können – ohne sich näher kennenzulernen. 

     

    Finden Sie Ihr Wohlfühl-Niveau und legen Sie los – es macht richtig Spaß.

    Welcher Smalltalk- und Netzwerk-Typ sind Sie?

    Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigene Art, mit anderen in Kontakt zu treten. Für eine grobe Einordnung dient das Modell der Big 5 aus der Persönlichkeitspsychologie.
    Quelle: https://www.spektrum.de/.../big-five-persoenlichkeitsfaktoren/...

     

    Eine Forschungsgruppe um Gordon Allport fand in einer umfassenden Untersuchung fünf grundlegende, kulturstabile Persönlichkeitseigenschaften. Daher der Name: big five.

    Diagramm über die 5 großen Persönlichkeitseigenschaften
    Diagramm über die 5 großen Persönlichkeitseigenschaften

    Die 5 großen Persönlichkeitseigenschaften | Grafik: ALL4SINGLES

    Diese fünf Faktoren sind:

    • Offenheit (Bereitschaft, neue Erfahrungen zu machen)
    • Gewissenhaftigkeit (Verlässlichkeit)
    • Extraversion (Geselligkeit)
    • Neurotizismus (emotionale Stabilität)
    • Verträglichkeit (Einfühlungsvermögen, Bereitschaft zur Kooperation)

    Ihre Persönlichkeit entscheidet, wie Sie Smalltalk betreiben. Versuchen Sie nicht, sich eine Technik einfach überzustülpen. Wenn die Strategie nicht zu Ihnen passt, werden Sie wenig Freude an den Gesprächen finden und Ihr Gegenüber spürt, dass Sie nicht authentisch sind. Smalltalk wird anstrengend (bleiben) und der gewünschte Erfolg stellt sich wahrscheinlich nicht ein.

     

    Die moderne Technik hat die Kommunikationsoptionen enorm erweitert. Niemand muss von einer Messe zur anderen reisen oder eine Party nach der anderen besuchen. 

     

    Wenn Sie zum Beispiel zu den wenig extravertierten Zeitgenossen zählen, bedeutet das nicht, dass Sie nicht kommunikativ wären. Es heißt einfach: Sie schöpfen neue Energie, wenn Sie mit sich alleine sind oder einen ruhigen Tätigkeit nachgehen – Meditation, Yoga, Waldspaziergänge. Gesellige Menschen dagegen blühen nach einem vollen Bürotag auf einer Party bei Freunden erst richtig auf. Introvertierte können genauso erfolgreich Smalltalken wie Extravertierte – und beide müssen auf Fallstricke achten. 

     

    Als introvertierter Typus kann es hilfreich sein, ganz gezielt zu netzwerken und es mit dem Smalltalk nicht zu übertreiben. Gehen Sie auf einschlägige Veranstaltungen und nutzen Sie regionale, kleinere Events. Über Regionalgruppen auf Xing oder Facebook erfahren Sie relativ unkompliziert, wenn ein interessantes Meet-up ansteht. Für wirklich große Veranstaltungen können Sie sich in den Live-Stream einklinken, anstatt in einer übervollen Halle zu sitzen. Nutzen Sie die Chat-Funktion und nehmen Sie an Kleingruppenangeboten oder Anschlussworkshops teil. Informieren Sie vorhandene Kontakte über die Veranstaltung. Vielleicht treffen Sie sich virtuell dort wieder.

     

    Auf diese Weise nehmen Sie am Event teil, ohne dass es unangenehm oder ermüdend wirkt. 

     

    Introvertierte Menschen müssen darauf achten, dass Ihre Zurückhaltung nicht als Desinteresse oder Arroganz wahrgenommen wird. Wie Sie dies vermeiden, erfahren Sie im Abschnitt „Introvertiert oder schüchtern?“.

     

    Extravertierte Mitmenschen genießen das Bad in der Menge. Dafür müssen Sie auf einen anderen Aspekt achten: Vermeiden Sie zu forsches Auftreten und verfallen Sie nicht in einen Modus der One-Man- oder One-Woman-Show. Das ermüdet die Gesprächspartner und sorgt nicht für nachhaltigen Kontakt.

     

    Vielleicht zählen Sie auch zur Gruppe des Mischtyps. Das bedeutet: Sie sind durchaus gesellig, erleben jedoch immer wieder Phasen, in denen Sie sich gerne zurückziehen. Richten Sie Ihre Netzwerkaktivitäten danach aus und nutzen Sie gezielt Online- und Offlineangebote. 

    Introvertiert oder schüchtern?

    Die meisten Beiträge zum Thema Smalltalk vermischen die Persönlichkeitseigenschaft introvertiert mit Schüchternheit. Das stimmt so nicht. Schüchterne Menschen plagen meist Ängste oder Unsicherheit. Sie würden gerne mehr in Kontakt treten, fühlen sich jedoch gehemmt und trauen sich nicht. Der introvertierte Typ ist zufrieden, wenn er sich am Rande des Partygetümmels aufhält. 

     

    Dass Introversion oft mit Schüchternheit verwechselt wird liegt schlichtweg daran, dass Außenstehende nicht erkennen, aus welchem Grund eine Person sich nicht in die Menge stürzt. 

     

    Ein Beispiel: Sie beobachten eine junge Frau, die eine Discothek betritt. Sie bleibt am Eingang stehen, blickt lange in die Menge, beobachtet das Geschehen. Schließlich setzt sie sich an eine abseits gelegene Theke, bestellt einen Cocktail und ihre Augen wandern wieder durch den Raum. Sie unterhält sich mit dem Barmann und wechselt einige Sätze mit vorbeikommenden Besuchern. 

     

    Ist diese Frau schüchtern oder introvertiert? Diese Frage kann im Grunde nur die Person selbst beantworten. Sitzt Sie am Rand und schaut den Tanzenden zu, weil sie es so möchte? Oder würde sie selbst gerne tanzen und traut sich nicht?

     

    Schüchternheit lässt sich Schritt für Schritt überwinden. Für einen gelungenen Smalltalk brauchen Sie nur ein paar Anregungen und Übung. Reicht dies nicht und Sie bemerken, dass hinter der schüchternen Fassade manifeste soziale Ängste stecken, wäre ein Termin bei einem Psychotherapeuten eine sinnvolle Option. 

     

    Auch zur Introversion können sich Unsicherheit und Ängste gesellen. Als introvertierter Zeitgenosse fühlen Sie sich vielleicht gestresst oder genervt, wenn Sie oberflächliche Gespräche führen sollen. 

     

    Gleichzeitig empfinden Sie Ihre Gesprächspartner vielleicht als anstrengend, weil Sie schnell in die Tiefe gehen. Oder Sie wirken gelangweilt und erscheinen dadurch etwas hochnäsig. Geraten Sie in eine solche Situation, können Sie vielleicht nicht souverän damit umgehen und Unsicherheit breitet sich aus. Ihre Kehle schnürt sich schon schon beim Gedanken an die nächste Geburtstagsparty oder das anstehende Geschäftsessen zusammen. 

     

    In diesen Fällen kann es helfen, Ihre Haltung zu überprüfen. Richten Sie Ihre Neugierde und Ihren Forschergeist auf Ihr Gegenüber. Stellen Sie Fragen und antworten Sie nicht einsilbig. 

     

    Ein Beispiel: Ein Gast spricht Sie an und stellt Ihnen eine Frage zur Anreise. Antworten Sie mit: „Gut, danke.“ ist das Gespräch zu Ende ehe es angefangen hat. Wenn Ihr Gegenüber nämlich weitere Fragen stellt, entsteht eine Art Verhör statt eines Dialoges. Stellen Sie Gegenfragen oder erweitern Sie das Thema Anreise um den Aspekt Urlaubsreise. Vielleicht entdecken Sie sogar Gemeinsamkeiten, die Ihnen im Vorfeld gar nicht in den Sinn gekommen wären.
    Quelle: https://www.forbes.com/.../an-introverts-guide-to-small-talk-eight-painless-tips/...

     

    Sobald sich die ersten Erfolge einstellen, werden die Vorbehalte in Bezug auf Smalltalk mit Sicherheit Stück für Stück kleiner. Gutes Gelingen!

     

     

    Smalltalk im beruflichen Kontext

    Mehrere Geschäftsleute mitten im Smalltalk
    Mehrere Geschäftsleute mitten im Smalltalk

    Smalltalk im Beruf | Quelle: © metamorworks - Adobe Stock

    Ob beim Bewerbungsgespräch oder auf einer Messe: Wer das lockere Plaudern beherrscht, wirkt sympathisch, knüpft rasch neue Kontakte und erspart sich und seinem Gegenüber peinliche Gesprächspausen. Smalltalk ist eine wichtige Kommunikationsform, die das Berufsleben enorm erleichtert und wichtige Türen öffnet. 

    Anlässe für das unverfängliche Gespräch gibt es viele:

    • Firmenfeiern
    • Netzwerk-Events
    • Bewerbungsgespräche
    • Geschäftsessen
    • Kundenkontakte im Verkauf
    • Assessment Center
    • Mittagessen in der Firmenkantine

    Die Liste zeigt, dass Smalltalk ein Teil des Joballtag ist und man ihm kaum ausweichen kann. Umso wichtiger ist es, sich mit dem Thema genauer zu befassen und die eigenen Fähigkeiten zu optimieren. Idealerweise wird das Netzwerken und Talken zur angenehmen Gewohnheit und läuft fast automatisch. 

    Erfolgreiches Networking – die Haltung zählt

    Egal ob Selbstständig oder Angestellt: gute Verbindungen zu Kollegen innerhalb und außerhalb des eigenen Unternehmens gelten als wertvolles Kapital.

     

    Doch halt: Wer andere nur als Objekt betrachtet, das man nach Bedarf „benutzt“, handelt gegen die eigenen Interessen. In der Firma oder auch in Projektteams spricht es sich herum, wenn ein Kollege auf Kosten der übrigen Mitarbeiter seine Vorteile sucht. Die Unterstützung schwindet und das Risiko, selbst ausgenutzt und in einem wichtigen Moment fallengelassen zu werden, steigt.

     

    Davon abgesehen: Diese Art des Netzwerkens erzeugt ein dauerhaft hohes Stressniveau, für das der Homo Sapiens nicht gemacht ist. Der Mensch kann kurzfristigen Stress perfekt managen, chronische Anspannung führt zu gesundheitlichen Problemen, die von Schlafstörungen bis zu Schlaganfällen und Depressionen reichen können.  

     

    Natürlich wissen alle Beteiligten, dass Sie an Netzwerktreffen teilnehmen, um nützliche Kontakte zu knüpfen oder inspirierende Gespräche zu führen. Es gilt, dies auf eine wertschätzende und respektvolle Weise zu tun.

     

    Konkret bedeutet das: 

    Für den Gesprächsstart überlegen Sie, welche Themen Sie mit Ihrem Gesprächspartner verbinden könnten. Auf einer beruflichen Messe kann das ein neuer Trend sein oder die Wahl eines Workshops. Privat könnten Haustiere zu einem gelungenen Gesprächseinstieg verhelfen. Hören Sie aktiv zu, stellen Sie weiterführende Fragen, die während des Smalltalks auch an Tiefe gewinnen können.

    Bei der Themenwahl können Sie entweder dem Gesprächsverlauf folgen oder neue Inhalte einfließen lassen. Hier einige Beispiele:

    • das Essen
    • Hobbys
    • Sport
    • das Wetter
    • Reisen
    • Filme und Literatur

    Respekt zeigt sich auch dadurch, dass Sie bestimmte Lebensbereiche aussparen. Dazu zählen neben Klatsch und Tratsch folgende Themen:

    • Religion
    • familiäre oder gesundheitliche Probleme
    • Finanzen
    • Politik
    • Sexualität

    Wenn Sie merken, dass das gegenseitige Interesse schwindet, beenden Sie den Smalltalk. Sie sind niemandem als Unterhalter verpflichtet.

     

    Ein niveauvoller Ausstieg aus dem Gespräch gelingt, indem Sie sich zum Beispiel entschuldigen, um einen anderen Gast zu begrüßen. Alternativ können Sie sich zurückziehen, um sich „die Hände zu waschen“ oder ihren knurrenden Magen zu füllen. Bedanken Sie sich für das Gespräch und beenden Sie es. Unhöflich wäre es, wenn Sie den Dialog abwürgen, indem Sie nur noch einsilbig antworten oder Ihrem Gesprächspartner die Aufmerksamkeit entziehen und mit den Augen bereits nach dem nächsten Smalltalk-Partner Ausschau halten.

    Den passenden Gesprächspartner finden … Tipps und Strategien

    Wenn Sie einen Raum betreten, lassen Sie den Blick einfach umherschweifen. Ein etwas längerer Blickkontakt verrät einen potenziellen Gesprächspartner. Eine Person, die gerade alleine steht oder sitzt oder ebenfalls neu hinzugekommen ist bietet sich ebenfalls für den ersten Talk an. Stehen diese Optionen nicht zur Verfügung, können Sie auch bei einer Gruppe Anschluss finden, deren Mitglieder locker beieinander stehen. 

     

    Für den Fall, dass Sie eine strategisch gute Position suchen, wäre ein Platz zwischen Eingang und Bar oder Buffet ideal – eine sehr frequentierte Strecke.

    Smalltalk online: Kontakte knüpfen auf Facebook, Xing und Co.

    Eine wertschätzende, offene Haltung ist im virtuellen Raum mindestens genauso wichtig wie im persönlichen Kontakt. Hier ließe sich einwenden, dass in der Masse an Teilnehmern nicht auffällt, ob und wie sich der Einzelne einbringt. Tatsächlich fallen Profile durchaus negativ auf und diese Information erreicht auch andere Gruppen. Von solchen Extremfällen abgesehen, funktioniert das Netzwerken via Social Media nach dem Prinzip: Vertrauen und Unterstützen. 

     

    Das heißt: Unterstützung und Hilfe werden nicht zwischen Personen ausgeglichen oder gar aufgerechnet. Jeder gibt die Ressourcen in die Gruppe, die er oder sie geben kann. Die moderne Welt ist äußerst komplex, niemand kommt als Einzelkämpfer zurecht. Nur mit gegenseitiger Unterstützung kann jeder seinen Weg finden.

     

    An dieser Stelle spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Sie wissen selbst nur allzu gut, wie schnell die Zeit verrinnt, sobald Sie in die virtuelle Welt eintauchen. Netzwerken sollte Spaß machen und nicht zur zeitraubenden Pflicht werden. Damit dies gelingt, testen Sie verschiedene Kanäle und konzentrieren Sie sich anschließend auf die Netzwerke, die zu Ihnen und Ihren Zielen passen. Als Fotografin oder Eventmanager werden Sie beispielsweise um Instagram nicht herumkommen, während ein Autor besser auf einer Literaturplattform oder in entsprechenden Facebook-Gruppen aktiv wird. 

    Smalltalk auf dem globalen Parkett – gar nicht so einfach

    Während Amerikaner unentwegt smalltalken, stören sich Finnen eher an „unnützen“ Gesprächen. Beim Plausch mit einem Italiener lernt man schnell die ganze Sippe kennen – zumindest auf dem Foto. In Frankreich dagegen gelten Fragen nach der Familie als indiskret. Indische Gesprächspartner stellen Erfolge und Besitz in den Vordergrund, Schweden vermeiden diese Themen um nicht prahlerisch zu erscheinen oder ihr Gegenüber zu brüskieren.

     

    Diese Darstellung ist natürlich überspitzt, sie zeigt jedoch Unterschiede in den Do‘s und Dont‘s verschiedener Länder und Kulturen. 

     

    Auf der globalen Bühne kann nur erfolgreich kommunizieren, wer einerseits Energie investiert, um die Gepflogenheiten der Gastländer vorab kennenzulernen und sich entsprechend anzupassen. Gleichzeitig braucht es ein großes Maß an Toleranz. Denn in jeder Kultur gibt es Sitten, die ein Außenstehender nicht nachvollziehen kann. Um Konflikte zu vermeiden, müssen beide Seiten Respekt für die jeweils andere Kultur mitbringen, ohne deren Rituale und Besonderheiten stetig zu hinterfragen und zu bewerten. 

    Neue Kontakte im privaten Bereich knüpfen

    Nach einer Trennung, einem Umzug oder einer beruflichen Veränderung: neue Kontakte werden in jeder Lebensphase geknüpft. Klar gibt es Menschen, die ein Leben lang mit ihren Sandkastenfreunden verbunden bleiben. 

     

    Doch allein darauf zu vertrauen ist etwas zu kurz gedacht. Eine Trennung oder Scheidung im Freundeskreis kann diesen gehörig durcheinanderwirbeln und langjährige Freundschaften auf eine harte Probe stellen. 

     

    Genauso kann es passieren, dass der Karrieresprung des Partners oder der eigene Aufstieg mit einem Ortswechsel einhergehen. 

     

    Vielleicht setzen Sie auch durch eine persönliche Krise oder einem Schicksalsschlag in Ihrem Umfeld neue Prioritäten und wünschen sich Gleichgesinnte.

     

    In all diesen Situationen erleichtert Ihnen ein gelungener Smalltalk den Start in neue Beziehungen

     

    Die nicht-repräsentative Befragung eines Therapeuten aus dem Umfeld der Autorin ergab: Viele Klienten sehen zum Beispiel in einer Trennung den richtigen Schritt. Sie trauen sich jedoch nicht zu, sich einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen. Diese Unsicherheit lässt sie in einer unglücklichen Beziehung verharren.

     

    Andere wagen den Schritt und leiden anfangs sehr unter Einsamkeit. Sie sind es nicht gewohnt, mit sich alleine zu sein und wissen nicht, wie sie neue Menschen kennenlernen sollen. 

     

    Sie sehen: Abhängigkeiten ergeben sich oft aus Angst vor dem Alleinsein. Diese Erfahrung ist jedoch Teil der menschlichen Existenz. Wirklich unangenehm wird Einsamkeit nur, wenn Sie sich dem Gefühl ausgeliefert fühlen und nicht wissen, wie Sie die Leere füllen. Smalltalk ist ein Aspekt, der Sie handlungsfähig macht und Sie dabei unterstützt, Ihr Leben aktiv und erfüllend zu gestalten.

     

    Übrigens: Sie profitieren von Ihrer Fähigkeit zum Smalltalk auch wenn es ums Flirten geht. Über die erotische Variante des Plauderns geht es in diesem Beitrag -> Flirten

     

    Weitere Informationen:

    Teufert, Gero (2018): Grundlagen des Small Talk für Dummies. Das Pocketbuch. Wiley-VCH Verlag.

    Eine kurze Reise durch die Smalltalk-Gewohnheiten verschiedener Länder:
    https://www.youtube.com/watch?v=xzR-zr7grZI

    Kumbruck, Christel & Derboven, Wibke (2016): Interkulturelles Training: Trainingsmanual zur Förderung interkultureller Kompetenzen in der Arbeit. Springer Verlag. 

    Ternès, Anabel & Towers Ian (2017): Interkulturelle Kommunikation: Länderporträts - Kulturunterschiede – Unternehmensbeispiele. Springer Verlag.

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    Susanne Schmieder

    Autorin: Susanne Schmieder

    Psychologin
    Mit Worten jonglieren, den richtigen Ton treffen und die Leser wertvoll informieren - das macht mir großen Spaß. Als Diplom-Psychologin verfasse ich hilfreiche und nützliche Fachartikel. Das bedeutet für mich Faszination und Herausforderung zugleich.

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