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Falsch verliebt – Warum wir uns so häufig in die Falschen verlieben

Liebe ist ein Rätsel, welches Betroffenen regelmäßig Herzschmerz bereitet und sie in eine tiefe Verzweiflung stürzen lässt: sich immer wieder in die Falschen zu verlieben. Obwohl wir aus Enttäuschungen bekanntlich lernen können, passiert es immer wieder. Fast so, als würden wir unserem Unglück jedes Mal aufs Neue – direkt, unbeschwert und hoffnungsvoll – in die Arme laufen, um hinterher eine erneute Enttäuschung zu erleben. Falsch verliebt - Verlieben wir uns chronisch falsch? Was steckt hinter dem Phänomen, sich immer wieder in die „Falschen“ zu verlieben? Erkenntnisse und Theorien aus der Psychologie.

2 Holzpuppen liegen lieblos Rücken an Rücken
2 Holzpuppen liegen lieblos Rücken an Rücken

Unglücklich verliebt? | Quelle: © Мария Кокулина - Adobe Stock

Unsere Beiträge sind sehr ausführlich. Bitte nutzen Sie daher zur besseren Navigation das Inhaltsverzeichnis. Sollten Sie ergänzende Anregungen oder eigene Erfahrungen zum Thema besitzen? Freuen wir uns natürlich sehr über ein entsprechendes Kommentar am Ende des Beitrages.  

Wir wünschen eine inspirierende Lektüre!

Inhaltsverzeichnis
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    Falsch verliebt – ein ewiger Fluch?

    Fast jeder hat es schon einmal gehört oder gesagt: „Es ist nicht deine Schuld, es liegt an mir. Nicht an dir.“ So oder so ähnlich lauten die Sätze, die wir nutzen, um jemanden charmant abzuservieren. Besonders schmerzhaft ist es, wenn wir uns selbst in der Position des Abservierten befinden. Dann gibt es noch diejenigen unter uns, die sich fast schon daran gewöhnt haben, sich ständig in die falsche Person zu verlieben – und den Ablauf kennen: Liebeskummer wahrnehmen, Tränen wegwischen, verarbeiten, weitermachen. 

     

    Aber was verstehen wir eigentlich unter „in die falsche Person verliebt?“ Um diese Frage zu beantworten, lohnt es sich, einen näheren Blick auf typische Situationen zu werfen, die Ihnen vielleicht bekannt vorkommen:

    • Verliebt in Menschen ohne echte Erreichbarkeit: Sie verlieben sich immer wieder in jemanden, der für Sie per se nicht erreichbar ist. So kann es sein, dass Sie zu Männern oder Frauen tendieren, die sich beispielsweise in festen Händen befinden, die Vorgesetzte oder Angestellte von Ihnen sind – und somit für eine Beziehung in der Regel nicht zu haben. Es handelt sich um typische und oft ungünstige Konstellationen für eine Liebesbeziehung.
    • Starke Abhängigkeitsverhältnisse: Sie schwärmen für einen Menschen, von dem Sie bereits bitter enttäuscht worden sind, sehnen sich jedoch weiterhin nach Liebe und Anerkennung von dieser Person. Die Ablehnung ist jedes Mal eine Art „Ansporn“ und macht das Objekt der Begierde besonders interessant für Sie. Hier ist nicht die Rede von einer „einmaligen“ Jagd nach dem Schwarm – denn das kennen wir alle. Vielmehr geht es um ein starkes Abhängigkeitsgefühl, welches Sie immer wieder empfinden, wenn Sie sich verlieben.
    • Das Gefühl, ständig die Kontrolle zu verlieren: Sie fühlen sich völlig hilf-, macht- und wehrlos, wenn Sie Ihr Herz verschenken und haben das Gefühl, die Kontrolle abzugeben. Ihre eigenen Bedürfnisse rücken in den Hintergrund. Das bedeutet, Sie sorgen sich nicht mehr ausreichend um sich selbst – die Gedanken kreisen nur noch um diesen einen Menschen, der jedoch in weiter Ferne scheint.
    • Selbstzerstörend: Sie haben das Gefühl, sich Menschen „auszusuchen“, von denen Sie wissen, dass diese Ihnen nicht guttun werden. Ihnen fällt es schwer, sich Ihrem Leid nicht hinzugeben. Einige von uns neigen zu einem fast „selbstzerstörerischem“ Verhalten, indem sie sich in das Gefühl hineinsteigern. Das heißt: Sie machen sich für das Gefühl verantwortlich, sich immer wieder in die falsche Person zu verlieben.

    Wer sich falsch verliebt, kann daran wachsen

    Die gute Nachricht: Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um einen schicksalhaften Fluch, der uns ewig begleitet. Aus psychologischer Sicht geht es hier vielmehr um unbewusste „Entscheidungen“ und negative Bindungsmuster¹, auf die wir – wenn wir uns darüber bewusst werden – nur bedingt Einfluss nehmen können. Nehmen wir diese Erklärung jedoch einfach nur hin, besteht die Gefahr, in unserem

     

    Muster zu versinken. Gehen Sie das Problem aktiver an: Wenn Sie sich häufiger „falsch“ verlieben, lernen Sie durch die Bewusstmachung zum Beispiel, wie Sie besser mit der Situation umgehen. So verhilft uns schmerzhaftes Verliebtsein zum einen zum persönlichen Wachstum. Zum anderen beginnen wir damit, besser zu kategorisieren: Sie schätzen realistisch und rational ein, wer langfristig zu Ihnen passt - und wer eben nicht. 

    In die falsche Person verliebt: Die Rolle des individuellen Bindungsstils

    Die Bindungstheorie, welche auf den Überlegungen und Forschungen des Psychoanalytikers John Bowlby basiert², nimmt bis heute großen Einfluss auf die Liebesforschung. Das Ergebnis sind unter anderem die Bindungsstile „sicher“, „ängstlich“, und „vermeidend“³. Demnach tun sich Menschen mit ängstlichem oder vermeidendem Bindungsstil – im Vergleich zu sicher gebundenen Menschen – als Erwachsene oft etwas schwer mit der Liebe⁴. So kommt es nicht selten vor, dass genau diese Beziehungstypen sich besonders häufig in die falschen Personen verlieben. Gehen wir beim Verlieben von den genannten Grundlagen aus, suchen wir stets nach Schemata, die wir aus der Kindheit kennen. Beispiel: Wenn Sie immer wieder um die Aufmerksamkeit Ihrer Eltern kämpfen mussten, würden Sie demnach auch als erwachsener Mensch immer wieder nach Personen suchen, die Ihnen eher die kalte Schulter zeigen, sodass sie um die Aufmerksamkeit kämpfen.

     

    So unterscheiden sich die wesentlichen Bindungsstile:

    • Ängstlich: Ein ängstlicher Bindungsstil entsteht vor allem, wenn Eltern (oder Bindungspersonen) ihren Kindern Zuwendung und Liebe zeigen, diese jedoch zeitweise auch wieder entziehen. Betroffene Kinder entwickeln Unsicherheit. Dieser Bindungstyp sehnt sich im Erwachsenenalter nach einer Liebe, die immer wieder bestätigt werden muss. Verlieben ängstlich gebundene Menschen sich unglücklich, entwickeln sie häufig eine große Abhängigkeit. Es fällt ihnen besonders schwer, sich von der unerfüllten Sehnsucht zu lösen.
    • Vermeidend: Die Bindungspersonen vernachlässigen das Kind, weil sie beispielsweise oft abwesend sind. Bei Kindern entwickelt sich so ein vermeidender Bindungsstil, der auch im Erwachsenenalter eine entscheidende Rolle einnimmt. Dieser Bindungstyp hat es häufig mit einem inneren Konflikt zu tun, wenn er sich in die falsche Person verliebt und hat Angst, sich abhängig zu machen. Typische Verhaltensweisen: Rationalisierung der Situation, Distanzierung und widersprüchliche Äußerungen sowie Handlungen.
    • Sicher: Wer sicher gebunden ist, hat die bedingungslose, wertschätzende Aufmerksamkeit seiner Bindungspersonen erfahren – und kann im Erwachsenenalter schnell entscheiden, was einem selbst guttut und was nicht.

    Persönliche Erfahrungen beeinflussen, wen wir uns aussuchen

    Auch spätere Erfahrungen, die wir als Jugendliche und Erwachsene machen, beeinflussen – neben dem persönlichen Bindungsstil – unsere Entscheidungen und die Entwicklung unserer Persönlichkeit. Beispiel: Wer häufiger von einem Partner hintergangen wird, entwickelt mit hoher Wahrscheinlichkeit Schutzstrategien, um in neuen Beziehungen nicht erneut verletzt zu werden. So empfinden wir beispielsweise immer noch intensives Leid durch Verletzungen, wenn wir eine neue Beziehung mit einem eigentlich tollen, warmherzigen und ehrlichen Partner eingehen. Möglicherweise nehmen wir das „Sich-Verlieben“ nun als Belastung wahr, reagieren auf Kleinigkeiten empfindlicher – und glauben, uns immer in „die Falschen“ zu verlieben.

     

     

    Immer wieder falsch verliebt – was droht mir jetzt?

    Falsch verliebt und enttäuscht blickt ein Elefant sitzend auf einem Baum in die Wüste
    Falsch verliebt und enttäuscht blickt ein Elefant sitzend auf einem Baum in die Wüste

    Pech in der Beziehung? Wie geht es nun mit mir weiter. | Quelle: © Orlando Florin Rosu - Adobe Stock

    Für Betroffene kann es eine echte Qual sein, sich immer wieder in die falsche Person zu verlieben. Der Leidensdruck steigt häufig, wenn wir merken, dass es sich um ein immer wiederkehrendes Muster handelt. Denn: Muster symbolisieren bekanntlich eine Wiederholung.

     

    Mögliche Folgen:

    • Liebe per se als bedrohlich empfinden: Wenn Sie sich ständig in die falsche Person verlieben, kann es passieren, dass Sie Liebe als Bedrohung sehen. Sie assoziieren negative Erlebnisse und Gefühle mit dem Verliebtsein. Hinweis: Das Gefühl kann aber auch verstärkt auftreten, wenn Sie bereits in der Kindheit von Ihren Bindungspersonen häufiger abgewertet worden sind und Sie so Ihre Grundbedürfnisse nach Anerkennung und Selbstwerterhöhung nicht befriedigen konnten⁵. Dann empfinden Sie die „unglückliche Liebe“ vielleicht sogar als existenzbedrohend.
    • Angst davor, echte Nähe in künftigen Beziehungen zuzulassen: Wer sich oft unglücklich in die falsche Person verliebt, baut nicht selten emotionale Distanz in späteren Partnerschaften auf – sofern das Thema unbehandelt bleibt. Die Herausforderung besteht darin, echte Intimität und Nähe wieder zuzulassen. Was dann passieren kann: Betroffene genießen kurze Momente echter Nähe, bauen jedoch schnell wieder Distanz auf und verschließen sich. Langfristig leiden viele Paare unter dieser Herausforderung. Ihnen fällt es schwer, sich gegenseitig zu vertrauen. Schließlich können sie das Verhalten Ihres Gegenübers als unberechenbar wahrnehmen.
    • Probleme mit Sexualität: Häufiger Kummer kann die eigene Sexualität hemmen. Menschen, die sich oft in jemanden verlieben, der beispielsweise nicht erreichbar, verletzend oder rücksichtslos ist, können unter diesem Problem leiden. Ihnen fällt es schwer, sich zu öffnen und körperliche Nähe zuzulassen – denn schließlich müssen sie „aufpassen“, dass sie nicht wieder verletzt werden. Mögliche Folgen: Betroffene lassen sich nur noch auf oberflächliche Affären ein, um die körperliche Lust kurzfristig zu befriedigen. Langfristige sexuelle Erfüllung? Fehlalarm.
    • Isolation: Je öfter wir uns in die falsche Person verlieben, desto größer kann die Angst vor weiteren Enttäuschungen werden. Viele Menschen neigen als Konsequenz dazu, sich von ihrem Umfeld zu isolieren – denn das Selbstwertgefühl sinkt. Sie möchten keine tieferen Bindungen eingehen. Sich dem Risiko auszusetzen, einen Menschen erneut in das eigene Herz zu lassen, empfinden wir jetzt vielleicht als zu belastend. Zum anderen ertragen wir nicht unbedingt die Nähe oder den Anblick von glücklich vergebenen Menschen. Isolation kann langfristig jedoch zum Verlust der sozialen Kontakte und schließlich zu Einsamkeit führen. 
    • Fluchtgedanken: Panisch fliehen, wenn es gerade romantisch wird, den ersten Kuss abbrechen, dem Schwarm konsequent meiden; Fluchtgedanken sind nicht selten, wenn wir das Verliebtsein stets mit Unglück und Pech verbinden. Am liebsten wären wir in solchen Momenten unsichtbar – und dieser Wunsch kann „chronisch“ werden. Wer ständig unter Strom steht, muss im schlimmsten Fall mit gesundheitlichen Folgen rechnen. Ein dauerhaft hoher Stresspegel – das kann den menschlichen Organismus ganz schön belasten. Wenn sie überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen, weil sie stets fluchtbereit sind, ist dies ein Alarmzeichen. Es wird Zeit, etwas an der Situation zu ändern.
    • Verletzendes Verhalten gegenüber anderen Menschen: Jeder Mensch kompensiert Verletzungen auf seine Art. Eine Art, um das emotionale Ungleichgewicht auszugleichen: andere Menschen verletzen, um sich besser zu fühlen. Um der eigenen Lage Herr zu werden, zielen wir beispielsweise auf Freunde, Kollegen oder Partner. Langfristige Lösungen sehen jedoch anders aus; wer andere Menschen bewusst verletzt, um seine Situation zu verarbeiten, wählt eine Strategie, die ebenfalls einsam macht.

     

    Kurzübersicht

    • Liebe kann zur Bedrohung werden, sodass wir sie in Zukunft lieber meiden.
    • Echte Nähe zulassen, das fällt Betroffenen möglicherweise zunehmend schwerer.
    • Auch Sexualität kann zum Problem werden.
    • Aus Angst, sich wieder falsch zu verlieben, bevorzugen wir die Selbstisolation.
    • Wir verspüren Fluchtgedanken, wenn wir uns zum Beispiel in einer romantischen Situation befinden.
    • Einige Menschen beginnen damit, andere Menschen zu verletzen, um ihren eigenen Schmerz zu kompensieren.

    Falsch verliebt – 5 praktische Tipps, die Ihnen jetzt helfen

    Sie gehören zu den Menschen, die sich unglücklicherweise immer wieder in die falschen Personen verlieben? Dann haben wir einige praktische Tipps, die Ihnen jetzt sicherlich wieder auf die Beine helfen.

     

    Tipp 1: Einsicht zeigen und Verantwortung für das eigene Glück übernehmen

    Alles beginnt bei Ihnen selbst: Wichtig ist, dass Sie sich einsichtig zeigen – und vor allem aus der Opferhaltung herauskommen, auch wenn Sie das Gefühl haben, vom Pech verfolgt zu werden. Das bedeutet, Sie übernehmen im ersten Schritt die Verantwortung für Ihre eigene Lebensqualität und Ihr persönliches Liebesglück. Natürlich liegt es nicht gänzlich in Ihrer Hand, ob Ihr Schwarm sich für oder gegen Sie entscheidet. Einige Situationen können wir bekanntlich nicht kontrollieren. Sie entscheiden jedoch, ob Sie Leid und Verbitterung wählen – oder das Verarbeiten und Weitermachen.

     

    Wer es schafft, Verantwortung für seine Gefühle zu übernehmen und diese als solche anzuerkennen, ist bereits einen Schritt weiter. Dann können Sie sich noch so oft „falsch“ verlieben; wenn Sie wissen, wie Sie es verarbeiten, schrumpft die Angst automatisch. Es bedeutet nicht, dass Sie sich nicht erneut in die falsche Person verlieben werden – sondern dass Sie nun die Gewissheit haben, selbstständig mit der Situation fertig zu werden.

    Tipp 2: Mit dem (potenziellen) Partner über die Problematik sprechen

    Unausgesprochene Ängste können Partnerschaften – oder sich anbahnende Beziehungen – belasten. Wer Angst davor hat, sich in die falsche Person zu verlieben, sollte deshalb offen mit seinem Partner oder potenziellem Partner sprechen. Wichtig ist, dass Sie diesem Ihre persönlichen Ängste offenbaren und darüber sprechen, dass Sie sich oft „falsch“ verguckt haben. Klären Sie Ihr Gegenüber darüber auf, dass es sich um Ihr ganz persönliches Thema handelt. Wer seine Ängste für sich behält und widersprüchlich agiert, um sich zu schützen, sendet im schlimmsten Fall besonders zweideutige Signale aus. Das kann Ihren Schwarm oder Ihren Partner verunsichern.

     

    Sprechen Sie nicht nur offen über Ihre bisherigen Erfahrungen, um Ihr Gegenüber auf mögliche Missverständnisse vorzubereiten. Geben Sie Ihrem Partner auch die Chance, Sie bei Ihrem Problem zu unterstützen. Wer häufig verletzt worden ist, sehnt sich oft nach Sicherheit und Bestätigung. Das ist völlig normal. Ihr jetziger oder zukünftiger Partner kann diese Sicherheit zum Ausdruck bringen, wenn dieser über Ihr Problem Bescheid weiß. 

    Tipp 3: Lernen, wie Sie auch rationale Entscheidungen treffen

    Menschen handelt bekanntlich oft emotionsgesteuert. Wer sich jedoch dauerhaft von Angst oder Unsicherheit steuern lässt, trifft nicht immer die besten Entscheidungen. Beispiel: Sie haben Angst davor, dass Ihr Schwarm Sie erneut abwimmeln könnte. Um dies zu verhindern, setzen Sie alles daran, Ihrem Gegenüber zu gefallen. Sie treffen zum Beispiel die Entscheidung, mit Ihrem Angehimmelten zu schlafen – obwohl Sie dafür eigentlich nicht bereit sind. Sie haben also Sex mit jemandem, aber nicht aus Lust und Vergnügen, sondern aus Angst vor Zurückweisung. 

     

    Lernen Sie langsam, wie Sie rationale Entscheidungen treffen. Es soll nicht heißen, dass Sie Ihre Emotionen komplett ausblenden und diese nicht mehr wahrnehmen. Im Gegenteil: Nehmen Sie besonders in solchen Momenten, in denen Sie an Ihren Entscheidungen zweifeln, Ihre Emotionen bewusst wahr. Stellen Sie sich außerdem die Frage, weshalb Sie eine bestimmte Entscheidung treffen: Verspüren Sie Angst, Unsicherheit und Wut – oder Gelassenheit, Ruhe und Zufriedenheit? Voraussetzung für rationale Entscheidungen ist, dass Sie stets ehrlich zu sich selbst sind.

    Tipp 4: „Nein“ sagen – und Selbstwert stärken

    Lernen Sie Ihre Grenzen kennen, um diese auszusprechen, wenn Sie sich in die falsche Person verlieben. Denn: Wenn wir verliebt sind, tun wir alles dafür, um die Liebe und Anerkennung unseres Gegenübers zu erhalten. Fatal kann das besonders für diejenigen unter uns sein, die andauern hinter Menschen herlaufen, von denen Sie sich konsequent aus- und benutzen sowie manipulieren lassen. Stärken Sie deshalb Ihr eigenes Selbstwertgefühl, um diesem Muster nicht erneut zu verfallen. Um es (nüchtern) herunterzubrechen: Eigentlich ist nichts dabei, wenn wir uns in die falsche Person verlieben – wenn wir wissen, dass wir uns selbst genügen und uns jetzt gut um uns kümmern. 

    Es gibt verschiedene Wege, um den Selbstwert zu stärken:

    • Erinnern Sie sich daran, was Sie besonders gut können.
    • Nehmen Sie echte Komplimente an; wimmeln Sie diese nicht ab.
    • Verbringen Sie Zeit alleine und lernen Sie sich dabei noch besser kennen.
    • Sprechen Sie Bedürfnisse selbstbewusst aus.
    • Genießen Sie auch kleine Erfolgsmomente so richtig und feiern Sie sich selbst.

    Tipp 5: Sich nicht verstellen, um an Liebe zu kommen

    Last but not least: Verstellen Sie sich auf keinen Fall, nur um Liebe zu spüren. Häufig neigen wir zu einem Strategiewechsel, wenn wir merken, dass wir mit unserem Charakter oder mit unserer Optik anecken. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich nur verändern, wenn Sie es für sich selbst tun. Wenn Sie sich besonders oft in die falsche Person verlieben und wieder mit Liebeskummer kämpfen, gilt es stattdessen, diese Gefühle auszuhalten.

     

    Wer es schafft, Situationen auszuhalten, kann an diesen wachsen. Der leichtere Weg wäre natürlich, dass Sie vorgeben, jemand zu sein, der Sie nicht sind – und dafür endlich geliebt zu werden. Es mag vielleicht kitschig klingen, aber: Wenn Ihre Zeit gekommen ist, werden auch Sie einen Menschen finden, der Sie so nimmt, wie Sie wirklich sind. 

     

    Übrigens: Natürlich profitieren Sie auch langfristig davon, wenn Sie authentisch bleiben und sich so zeigen, wie Sie wirklich sind. Schließlich müssen Sie dann nicht mit der Angst leben, jeden Moment aufzufliegenund verlassen zu werden, wenn Ihr Schwarm Sie plötzlich enttarnt.

    Kurzfassung

    • Nehmen Sie Ihr Glück und die Verantwortung für Ihre Gefühle in die Hand.
    • Kommunizieren Sie mit Ihrem (potenziellen) Partner stets offen über Ihre Ängste und Erfahrungen, um die Qualität der Beziehung zu sichern.
    • Treffen Sie ehrliche, rationale Entscheidungen, die nicht auf Angst oder Verunsicherung basieren.
    • Laufen Sie der Liebe nicht verzweifelt hinterher, wenn Sie nicht zu Ihnen kommt. Stärken Sie stattdessen Ihren Selbstwert.
    • Bleiben Sie authentisch, auch wenn Sie schon viele Enttäuschungen erlebt haben.

    Viele Menschen verlieben sich „falsch“ – haben aber die Wahl, wie Sie damit umgehen

    Wir verlieben uns nicht selten in die falsche Person. Im Gegenteil: Allzu häufig erkennen wir gerade zu Beginn noch nicht, ob uns eine Person guttut – oder diese sich für eine langfristige Partnerschaft gar nicht so richtig eignet. Wer sich „chronisch“ falsch verliebt, hat zudem oft mit Zurückweisungen zu kämpfen. Wie Sie jetzt jedoch wissen, müssen Sie sich Ihrem vermeintlichen Schicksal nicht überlassen. Sie haben immer die Wahl: Entscheiden Sie, ob Sie die Verletzungen, die zum Leben gehören, annehmen, aushalten und weitermachen. Oder ob Sie sich Ihrem Leid hingeben, nicht ganz ehrlich zu sich selbst sind und Ihre Grenzen verdrängen. 

     

    Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung: Enttäuschungen und Liebesschmerz werden uns wahrscheinlich unser ganzes Leben begleiten. Schließlich ist es doch am ehesten eine unbewusste Entscheidung, an wen wir unser Herz verlieren. Wer jedoch ehrlich zu sich selbst ist, kann entscheiden, ob das Herz bei dieser Person bleibt – oder ob Sie es wieder mitnehmen, um es bald an die richtige Person zu verschenken, die gut mit Ihnen umgeht.

     

    Quellen: 

    ¹, ³, ⁴,
    https://www.randomhouse.de/.../Warum-wir-uns-immer-in-den-Falschen-verlieben-Beziehungstypen-und-ihre-Bedeutung-fuer-unsere-Partnerschaft/....pdf

    ² https://epub.uni-regensburg.de/.../Bindungstheorie.pdf

    https://www.kinderpsychiater.org/...pdf

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    Autor: All4Singles

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