Flirten: hohe Kunst oder eigentlich ganz einfach?
Ein Beitrag zum Thema Flirten beginnt meist mit „5 Tipps“ oder „7 No-gos“. Solche Hinweise hält auch dieser Artikel bereit. Zuvor sollte man jedoch darüber nachdenken, welches Ziel beim Flirten verfolgt wird und die Strategie danach ausrichten. Die folgenden Abschnitte betrachten dieses im wahrsten Sinn aufregende Thema von verschiedenen Seiten und bieten alltagstaugliche Hinweise – für alle Fälle ;-).
Flirten - Vorspiel und mehr | Quelle: © luckybusiness - Adobe Stock
Unsere Beiträge sind sehr ausführlich. Bitte nutzen Sie daher zur besseren Navigation das Inhaltsverzeichnis. Sollten Sie ergänzende Anregungen oder eigene Erfahrungen zum Thema besitzen? Freuen wir uns natürlich sehr über ein entsprechendes Kommentar am Ende des Beitrages.
Wir wünschen eine inspirierende Lektüre!
Flirten – Königsdisziplin der nonverbalen Kommunikation
Flirten gilt nicht umsonst als Königsdisziplin der Kommunikation. Professor Erb von der Universität Hamburg erklärt, dass es sich dabei um eine äußerst komplexe soziale Interaktion handelt, die für die Forscher sehr schwer zu untersuchen ist.
„Wie soll man eine Flirt-Situation im Labor nachstellen? Wir können ja nicht zu den Versuchsteilnehmern sagen: Kommen Sie mal mit in den Untersuchungsraum und dann flirtet Person A mit Person D, Person X mit Person C und Z flirtet mit W, und wir Forscher filmen das.“
vgl. Prof. Erb, Youtube-Video
Beim Flirt geht es darum, einer attraktiven, unbekannten Person näher zu kommen. Damit Sie erfolgreich flirten, müssen Sie zuerst wissen, was Sie eigentlich wollen – und außerdem die äußeren Umstände beachten.
Last but not least gilt es anzuerkennen, dass erfolgreiches Flirten auch einiger Übung bedarf. Eine Frau aus dem Umfeld der Autorin – eine gesellige, fröhliche Rheinländerin – flirtet für ihr Leben gerne. Auf die Frage, was dabei am Wichtigsten sei, antwortete sie: „Nicht zu viel nachdenken, immer wieder ausprobieren und Absagen nicht als Katastrophe bewerten. Die kommen vor, das ist normal.“ In diesem Sinn wollen wir uns dem Thema weiter nähern.
Was will ich? – Erwartungen und Flirten
Gelegenheiten zum Flirten gibt es jeden Tag: in der U-Bahn, am Arbeitsplatz, im Café und auf Social Media. Erfolgreiche Flirts sind überall möglich – je nachdem, welche Ziele Sie damit verfolgen.
Der lockere Flirt entsteht meist aus der Freude am Flirten selbst. Das Spiel mit der Spannung, die Ungewissheit, ob der Flirtpartner auf das Angebot einsteigt und der Genuss des Erfolges, wenn das Gegenüber lächelt – Menschen, die so ans Flirten herangehen, versüßen sich und Ihrem Gegenüber damit den Tag. Die Erwartungen sind niedrig, es geht um die Aktivität an sich.
Als Flirt-Einsteiger ist diese Variante der ideale Einstieg. Die andere Person ist Ihnen unbekannt und falls der Versuch nicht klappt, brauchen Sie sich nicht zu schämen. Im Gegenteil: Sie haben nur etwas zu gewinnen. Entweder bemerkt Ihr Gegenüber die Signale nicht und Sie haben einfach Flirt-Erfahrung gesammelt, oder Ihr Blick wird erwidert und Sie können sich über einen freundlichen Blick und ein Lächeln freuen. Damit haben Sie beiden Seiten eine Freude bereitet. Eine dritte Möglichkeit: Der oder die Fremde nimmt Ihr Flirt-Angebot wahr, steigt jedoch nicht darauf ein. Auch dann haben Sie wertvolle Erfahrungen gesammelt. Suchen Sie den Grund für den Ausgang dieser Situation nicht ausschließlich bei sich. Die meisten Menschen sind versucht, den Misserfolg als persönliches Versagen einzuordnen. Stopp! Das ist ein Automatismus, den es möglichst schnell zu durchbrechen gilt.
Diese kurze Übersicht zeigt: Bleibt die Reaktion aus, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Sie als Flirtpartner abgelehnt werden. Überlegen Sie kurz selbst und ergänzen Sie die Liste.
Und wenn es doch an mir liegt?
Sollte es tatsächlich daran liegen, dass Ihr Gegenüber nicht an Ihnen interessiert ist, kann dies an Ihrer Strategie liegen. Denn auch ein lockerer Flirt braucht Ehrlichkeit. Bleiben Sie authentisch – und ganz wichtig: Betrachten Sie Ihren Flirtpartner immer als Menschen. Sie treten mit einer Person in Kontakt, nicht mit einem austauschbaren Objekt.
Die ideale innere Haltung beim Flirten lautet: Ich bin okay so wie ich bin und du bist okay. Wenn es nicht passt, passt es halt nicht.
Flirten als Einladung zum One-Night-Stand
Die moderne Netzwelt stellt zum Glück verschiedene Online-Dienste bereit. Wer eine unverbindliche Affäre oder einen One-Night-Stand sucht, ist auf Casual-Dating Seiten gut aufgehoben.
Denn: In jeder Bar, auf jeder Party kann es – was die Absichten der Beteiligten anbelangt – zu Missverständnissen kommen. Konflikte und emotionale Verletzungen eingeschlossen. Ehrlichkeit ist unabdingbar. Niemand muss sich für seine Bedürfnisse schämen. Nutzen Sie das Online-Angebot, das am besten zu Ihren Wünschen passt und kommunizieren Sie Ihre Absichten, indem Sie zum Beispiel die entsprechenden Kategorien aktivieren oder Ihren Dating-Wunsch auf Ihrem Profil beschreiben. Sie ersparen sich und Ihrem Flirt-Partner Zeit und Nerven, wenn die Absichten beider Seiten auch beiden klar sind.
Flirts mit eindeutigen Absichten verlaufen oft direkter und offensiver. Trotzdem: nicht übertreiben. Flirten ist ein Spiel der feinen Nuancen. Mit der „Brechstange“ klappt es nicht.
Es spielt übrigens keine Rolle, ob der Mann oder die Frau damit beginnt.
Flirten mit Beziehungsabsicht
Das Angebot an Online-Singlebörsen ist kaum zu überblicken. – Deshalb möchte all4singles Ihnen die Auswahl der passenden Plattform erleichtern.
Auch wenn Sie eine Single-Börse wählen, die passende Profile mit Interesse an einer langfristigen Beziehung zusammenführt, gilt es beim Flirten zwei Faktoren besonders zu bedenken:
- Mit zunehmendem Alter steigt die Lebenserfahrung – bei Ihnen selbst genauso wie beim Gegenüber. Niemand ist mehr ein unbeschriebenes Blatt und einige Erlebnisse haben ihre Spuren und Verpflichtungen hinterlassen. Reflektieren Sie daher genau, bevor Sie eine zu lange fixe Negativ-Liste anlegen. Einige Macken, die Sie als nicht hinnehmbar einstufen, können durch andere, positive Eigenschaften aufgewogen werden. Sie können die Reihenfolge, in der Ihnen Eigenschaften am anderen auffallen kaum beeinflussen. Wenn Sie zu schnell aufgeben, verpassen Sie vielleicht eine reale Chance.
- Die Beschleunigung, die wir über das Internet (es sendet Information in Lichtgeschwindigkeit um den Globus) erfahren, beeinflusst auch die Erwartungen und das Verhalten gegenüber potenziellen (Flirt-) Partnern. Dabei passiert allzu leicht, dass Mitglieder einer Partnerbörse die vorgeschlagenen Profile genauso scannen, wie die Angebote von Amazon und Co. Damit werden sie den Menschen hinter dem Profil nicht gerecht. Menschen sind komplexer als eine Kaffeemaschine oder ein neues Smartphone. Bleiben Sie geduldig – und steigern Sie damit Ihre Erfolgsaussichten.
Viel Glück dabei.
Online oder offline?
Flirten - Online oder Offline | Quelle: © olly - Adobe Stock
Skyler Place, Psychologe an der Indina University in Blooming (USA) fand heraus, dass Frauen für Männer viel schwerer zu durchschauen sind als umgekehrt. Eine Frau kann in vielen Fällen erkennen, ob ihr Gegenüber auf ein sexuelles Abenteuer aus ist oder Beziehungsabsichten hegt. Der Forscher erklärt, dass Frauen – auch wenn sie kein Interesse haben – meist freundlich bleiben. Männer interpretieren diese unverbindliche Höflichkeit als Interesse. Hier könnten Männer ihre Empathiefähigkeit trainieren, um dieses Missverständnis zu vermeiden.
Authentizität, also echt und ehrlich zu sein, bringt beiden Seiten Vorteile. Denn niemand möchte Zeit verschwenden oder verletzt werden.
Wer auf der Suche nach einem One-Night-Stand oder einer festen Beziehung ist, gelangt über Online-Angebote wahrscheinlich am schnellsten ans Ziel.
Trotzdem: Flirten macht Spaß und ein Lächeln auf das Gesicht eines anderen Menschen zu zaubern hebt auch die eigene Stimmung. Dafür ist der Alltag der ideale Ort.
Flirten und Schüchternheit: Wie geht das zusammen?
Schüchterne Frauen und Männer haben gute Chancen beim anderen Geschlecht. Schwierigkeiten entstehen vor allem beim Knüpfen der Kontakte. Es scheint sinnvoll, die Schüchternheit so weit zu überwinden, dass Sie aktiv auf attraktiv erscheinende Menschen zugehen können. Ansonsten müssen Sie die Tatsache akzeptieren, dass Sie ausgesucht werden und der aus Ihrer Sicht interessanteste potenzielle Gefährte sie aufgrund Ihrer Zurückhaltung gar nicht bemerkt. Das wäre schade.
Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen in Bezug aufs Flirten. Sie müssen deshalb nicht zum Entertainer werden. Schüchternheit basiert meistens auf Unsicherheit. Vielleicht spielt auch Perfektionismus eine Rolle.
Oder sind Sie vor allem ein vorsichtiger Mensch? Vorsicht ist beim Flirten nicht grundsätzlich hinderlich. Sie können ihren Flirtpartner „vorsichtiger“, also gezielter auswählen. Mit der passenden Portion Empathie erkennen Sie rasch, ob der oder die Auserwählte gerade in der richtigen Stimmung ist, ob der Augenblick passt. Damit steigern Sie die Erfolgschancen.
Die schlechteste Option: Mut antrinken. Alkohol enthemmt – Sie schaffen damit vielleicht den Sprung über die erste Hürde und beginnen einen Flirt. Allerdings kann der Alkohol Sie auch dazu verleiten, übers Ziel hinauszuschießen. Sie sind nicht mehr „Sie selbst“. Spätestens beim nächsten Treffen fällt Ihrem Gegenüber der Unterschied auf. Damit bringen Sie sich selbst in Bedrängnis.
Facebook und Co. – ein guter Ort für Flirts?
Social Media Kanäle bringen Menschen zusammen. Hier wird auch viel geflirtet. Eine nicht repräsentative kurze Umfrage der Autorin in einer Facebook-Gruppe ergab folgendes Bild: Männer nehmen häufiger Kontakt zu Frauen auf als umgekehrt. Geflirtet wird meist, um die eigenen Chancen auszuloten und zum Zeitvertreib.
Die Frauen zeigten sich überwiegend genervt von vielen einfallslosen Sprüchen ihnen unbekannter Männer.
Dabei scheint es kaum Unterschiede in den Altersgruppen zu geben.
Wer sich so wenig Mühe gibt, muss sich über einen „Korb“ nicht wundern. Flirt-Profis wissen, dass es auf die Details ankommt: Bevor Sie losflirten, werfen Sie einen Blick auf das persönliche Profil und finden dort einen Aufhänger für den Einstieg in den Dialog. Oder Sie knüpfen an einen Diskussionsbeitrag an. Ein einfaches „Hallo“ ist für einen erfolgreichen Flirt zu wenig. Das gilt natürlich auch für Frauen.
Tipps für tolle, erfolgreiche Flirterlebnisse
Die ideale Startposition für das erotisch angehauchte Spiel ist die Haltung: „Ich bin ich. Und wenn dir das nicht gefällt, dann eben nicht.“ Anders ausgedrückt: Sie sollten in einer positiven Stimmung flirten und über eine gesunde Portion Selbstvertrauen verfügen. Erstens wirken Sie attraktiver und zweitens sind Sie dann weniger verletzlich.
Einen gesunden Selbstwert aufzubauen und zu erhalten, erfordert in der modernen Leistungsgesellschaft stetig Achtsamkeit. Denn: Die Chance zur Selbstverwirklichung und das Entdecken der eigenen Talente kann als Geschenk dieser Zeit betrachtet werden. Doch wie immer im Leben gibt es auch ein Zuviel. Wer zu häufig bei sich nach Optimierungspotenzial fahndet, sendet gleichzeitig und unbewusst die Botschaft: Ich bin nicht gut genug.
Achtsamkeit in Bezug auf das Selbstbewusstsein bedeutet vielmehr, sein „Wahres Selbst“ zu entdecken und dazu gehören Stärken, Schwächen, Potenziale und Grenzen. Der Übergang zwischen Selbstverwirklichung und Sich-Verbiegen ist fließend. Deshalb bedarf es der Achtsamkeit.
Flirten konkret: Das kommt bei Frauen an
Ein stabiles Selbstbewusstsein bewirkt, dass Sie nicht mit Ihrer eigenen Unsicherheit und Ihren Sorgen („Hoffentlich bemerkt sie die zittrige Stimme nicht.“) beschäftigt sind, sondern die weiblichen Flirtsignale bemerken: Ein vielsagender Blick, der einen Tick zu lange dauert, die offene Körperhaltung, das Lächeln, die Hand, die durchs Haar streicht.
Verzichten Sie auf auswendig gelernte Sprüche. Ihre Flirtpartnerin wird es bemerken und entsprechend reagieren. Auch hier gilt: Ein ausreichendes Maß an Selbstvertrauen gepaart mit etwas Übung erlaubt Ihnen, wortgewandt auf die konkrete Situation zu reagieren – ohne leere Sprüche oder abgedroschene Witze.
Komplimente dürfen sein, allerdings nur, wenn sie wirklich ernst gemeint sind. Und: Nicht zu dick auftragen und auf Anzüglichkeiten verzichten.
Männer neigen zu Monologen. Einseitigkeit ist allerdings das Gegenteil von einem Flirt. Deshalb: Setzen Sie auf ein Miteinander. Zum Miteinander zählt auch der Blickkontakt. Starrende Männer verspielen alle Chancen auf eine Annäherung.
„Zufällige“ Berührungen an der Schulter oder am Arm sind in Ordnung. Sie sollten darauf verzichten, die Taille besitzergreifend zu umfassen. Andere Körperteile sind beim Flirt tabu.
Als Gesprächsthema wählen Sie idealerweise positive Inhalte wie Hobbys oder Urlaub. Zeigen Sie Ihr Interesse und fragen Sie nach. Nicht geeignet dagegen sind Bereiche wie Politik, Finanzen, Religion, Gesundheit oder Scheidung. Niemand möchte beim Kennenlernen etwas über die Partnerschaftsprobleme seines Gegenübers erfahren.
Zum Schluss: Überlegen Sie sich eine „Korb- oder Exit-Strategie“ – und zwar in beide Richtungen. Das bedeutet einerseits sich klarzumachen, dass eine Abfuhr im Bereich des Möglichen liegt und dass Sie einen Korb akzeptieren. Andererseits geht es darum, den Flirt fair zu beenden, wenn Sie selbst das Interesse verlieren. Sie können beispielsweise auf einen anstehenden Termin verweisen und sich für die nette Unterhaltung bedanken. Ein gelungener Flirt-Ausstieg bedeutet eine gute Basis für die nächste Flirt-Gelegenheit mit einer anderen Person.
„So bekommen Sie jede Frau ins Bett.“ – Wirklich?
Wenn Sie bei Google und Co. nach Flirttipps suchen, stoßen Sie unvermeidlich auf solche oder sinngemäße Versprechen. Mal ehrlich: Wer glaubt solchen Aussagen heute noch? Heute zählen Ehrlichkeit und Authentizität. Die Menschen lernen immer besser, Schein und Sein zu unterscheiden.
Professor Erb bezeichnet im bereits erwähnten Interview derartige Angebote als „Humbug“.
In diesem Sinn: Viel Spaß und Erfolg beim Flirten!
Flirten konkret – das kommt bei Männern an
Ihnen gefällt ein Mann? – Werden Sie aktiv. Die Zeiten der passiven, abwartenden Frau sind passé.
Viele Frauen können beim Thema flirten noch dazulernen. Der Generation 40+ ist das alte Muster, nachdem der Mann die Initiative ergreift, noch vertraut. Zumindest im analogen Alltag. Es kann Spaß machen, sich dieses Terrain zu „erobern“.
Dazu gehört, eindeutige Signale zu senden. Suchen Sie den direkten Blickkontakt, ohne zu starren. Lächeln Sie und achten Sie auf die Reaktion. Falls Ihr Flirtpartner nicht auf Anhieb reagiert, starten Sie ruhig einen weiteren Versuch. Vielleicht hat er Ihre Absicht noch nicht bemerkt? Flirten ist kein ernstes Geschäft, sondern ein Spiel mit Leichtigkeit.
Geben Sie Ihrem Impuls, ihn anzusprechen, nach. Die Chance, dass Sie damit gut ankommen, ist hoch. Stellen Sie Fragen und erzählen Sie ein bisschen von sich.
Wie auch bei Männern gilt: Sanfte Berührungen können die Spannung erhöhen. Achten Sie auf das passende Maß – damit Ihre Annäherung so ankommt, wie sie gemeint ist. Und: Eine Korb-Strategie ist ebenfalls wichtig. Überlegen Sie einerseits, wie Sie Ihr Selbstbewusstsein so stärken, dass eine Absage Sie nicht zu sehr trifft. Gleichzeitig brauchen Sie eine Strategie für den Fall, dass Ihr Interesse abflaut und aus dem Flirt aussteigen wollen.
Das Thema Selbstbewusstsein und Flirt haben wir oben im Abschnitt „Flirten und Schüchternheit“ bereits ausführlicher besprochen. Der nächste Abschnitt geht genauer auf die Situation ein, wie Sie eine einfühlsame und ehrliche Absage formulieren.
Die richtigen Worte für eine Absage finden
Online und offline – eine Zurückweisung ist nie angenehm. Beim Online-Flirt ist sie vielleicht etwas leichter zu verkraften. Allerdings hängt auch viel davon ab, wie die Absage „verpackt“ ist.
Die richtigen Worte für eine faire Absage finden Sie am einfachsten, wenn Sie den anderen als Menschen betrachten und nicht als austauschbares Objekt.
Andererseits können Sie Ihrem Gegenüber einen „Korb“ auch nicht ersparen, wenn Sie wirklich kein Interesse haben. Manchmal haben – vor allem Frauen – ein schlechtes Gewissen, wenn sie eine Absage erteilen und sind deshalb besonders freundlich. Diese Strategie kann nach hinten losgehen, wenn der Mann die nette Art als Zuneigung interpretiert. Ein tiefer, fester Blick in die Augen und wortreiche Erklärungen werden die Absage ebenfalls abschwächen. Männer kommen mit klaren Ansagen und dazu passendem Verhalten besser zurecht. Dies ist ein wichtiger Hinweis für beide Seiten: Frauen können sich darauf einstellen und klarere Botschaften senden. Männer könnten ihr Reaktionsmuster hinterfragen und versuchen, mehr Empathie zu entwickeln, um die weiblichen Signale besser zu entschlüsseln.
Liegt der Grund für eine Absage an der Situation, dann können Sie dies auch direkt sagen. Falls Ihnen Ihr Gegenüber einfach unsympathisch erscheint, müssen Sie nicht ganz ehrlich sein. Die andere Person zu verletzen, hilft bei aller Authentizität niemandem. Bleiben Sie so nah an der Wahrheit, wie es ihnen möglich ist. Das ist nicht immer einfach – flirten macht meist Spaß und bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich.
Flirten – schwierig UND einfach
Schwierig und einfach zugleich? In diesem Zusammenhang ist das kein Widerspruch. Denn: Einerseits ist flirten eine komplexe soziale Interaktion und jeder Flirt ist einzigartig. Wie beim Tanzen braucht es Übung, um sich auf die Dynamik mit einem unbekannten Partner erfolgreich einzulassen und die Signale des Gegenübers wahrzunehmen und richtig zu interpretieren.
Einfach ist flirten deshalb, weil es nicht um ein Schauspiel geht, sondern darum, „einfach mal selbst zu sein.“
Viel Spaß und viel Erfolg!
Zum Weiterlesen:
Mahari, Aron (2017): Ehrlich und direkt: Frauen ansprechen ohne Tricks und Spielchen. Independently Published.
Erb, Hans-Peter (2019): Was ist Flirten? Interview im Rahmen der Videoreihe „Sozialpsychologie mit Professor Erb.“ der Helmut-Schmidt Universität Hamburg auf dem gleichnamigen Youtube-Channel.
Tipp von Prof. Erb: Beispielszene für einen sehr gelungenen Flirt in Alfred Hitchkock‘s Film „Der Unbekannte Dritte“, Mann und Frau flirten während einer Zugfahrt.
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Autorin: Susanne Schmieder
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