Frauen anschreiben – und eine Antwort erhalten
Was glauben Sie, welche Art von Erstnachricht nervt eine Frau beim Online-Dating am meisten? Ich verrate es Ihnen. Die Nummer eins: „Hallo, wie geht’s?“ Auf Platz zwei landet: „Und, was machst du so?“ Beide sorgen für Ärger und Unverständnis. Warum viele Nutzerinnen auf diese Nachrichten nicht antworten und wie Sie Frauen anschreiben und eine Antwort erhalten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der Artikel zeigt außerdem, wie analytisch denkende Männer Frauen anschreiben und eine passende Partnerin finden.
Unglücklich verliebt? | Quelle: © Мария Кокулина - Adope Stock
Unsere Beiträge sind sehr ausführlich. Bitte nutzen Sie daher zur besseren Navigation das Inhaltsverzeichnis. Sollten Sie ergänzende Anregungen oder eigene Erfahrungen zum Thema besitzen? Freuen wir uns natürlich sehr über ein entsprechendes Kommentar am Ende des Beitrages.
Wir wünschen eine inspirierende Lektüre!
Heute, im Jahr 2023, müssen Männer nicht mehr die Initiative ergreifen, sie können warten, bis frau sie anschreibt. Allerdings zeigt eine Umfrage der Dating-Plattform Elitepartner, dass rund vierzig Prozent der Frauen im Jahr 2021 meinen: Der Mann soll die Initiative ergreifen. Wie bitte?
Aus Männersicht ist das ärgerlich. Dieser Frust löst sich auf, wenn Sie das Verhalten verstehen. Obwohl wir seit einer gefühlten Ewigkeit im Internet unterwegs sind, haben sich neue Rollenmuster in der Gesellschaft noch nicht vollkommen durchgesetzt. Das heißt: Der Verstand weiß, dass Frauen und Männer die Initiative ergreifen können, doch tief im Unterbewusstsein sitzt noch die veraltete Rollenerwartung, dass der Mann den ersten Schritt unternehmen sollte. Hat eine Frau wenig Erfahrung mit aktivem Anschreiben von Männern, greift sie automatisch auf bereits vorhandene Denk- und Verhaltensmuster zurück. In diesem Fall: Der Mann soll zuerst aktiv werden.
Die Studie von Elitepartner fand außerdem heraus: Frauen glauben, dass Männer zurückhaltende Damen attraktiver finden. Also zügeln sie ihr Selbstbewusstsein und verhalten sich bewusst passiv. Das Problem dabei: Indem Männer oder Frauen die vermeintlichen Erwartungen des Gegenübers erfüllen wollen, geraten sie in einen Kreislauf aus Missverständnissen. Da hilft weder der Rückgriff auf konservatives Verhalten, noch eine betont liberale Einstellung.
Die Lösung: Finden Sie heraus, was Ihnen selbst wirklich wichtig ist und stehen Sie zu Ihrer Haltung. Ob Sie eine Frau zuerst anschreiben, müssen Sie für sich selbst entscheiden und die Antwort fällt sicherlich nicht immer gleich aus.
Ob es funkt, kann der innovativste Algorithmus nicht vorhersagen. Deshalb ist der erste Tipp ein Hinweis: Stellen Sie sich darauf ein, dass Online-Dating nicht von heute auf morgen funktioniert. Dating ist kein Online-Shopping. Das wissen Sie natürlich. Trotzdem erwarten wir unbewusst, dass Aktionen im Netz schnell zu einem Ergebnis führen.
1. Keine Angst vor Ghosting
Bevor Sie loslegen und eine Frau anschreiben, denken Sie kurz über Ihre Einstellung zum Thema Ghosting nach. Frauen und Männer erleben in der Online-Welt, dass ein Kontakt plötzlich nicht mehr erreichbar ist oder von vorne herein nicht antwortet.
Ghosting ist ein unangenehmer Teil des Online-Datings, genauso wie beim Fußball auch Fouls vorkommen. Falls es Ihnen passiert, kommen Sie mit dem Wissen darum leichter damit zurecht. Zusätzlich kann es hilfreich sein, die Umstände zu verstehen.
Reagiert eine Frau auf eine freundliche, aufgeschlossene Nachricht nicht, kann dies folgende Ursachen haben:
- Die Person hat bereits eine neue Liebe gefunden und vergessen, ihr Profil zu löschen.
- Sie war nur neugierig und wollte sich auf der Plattform umschauen.
- Die Frau legt eine Dating-Pause ein und hat das nicht im Profil vermerkt.
- Sie sammelt Erstnachrichten und testet damit ihren „Marktwert“ oder möchte ihr Selbstbewusstsein stärken.
- Sie ist unsicher und traut sich nicht, eine Absage zu formulieren.
Falls Sie keine Antwort erhalten, haken Sie einmal nach und finden Sie dann einen Abschluss für sich. Seien Sie sich bewusst, dass Sie eine Partnerin suchen, die selbstbewusst genug ist, ehrlich mit Ihnen zu reden. Eine Frau, die nicht antwortet fällt nicht unter diese Kategorie.
Pech in der Beziehung? Wie geht es nun mit mir weiter. | Quelle: © Orlando Florin Rosu - Adope Stock
2. Kurze Nachrichten sind okay – zwei, drei Worte reichen nicht
Im Gegensatz zu Frauen, fassen sich Männer in E-Mails und Textnachrichten tendenziell kürzer. Das ist kein Problem, schließlich möchte niemand in der ersten Nachricht die halbe Lebensgeschichte einer Person lesen.
Andererseits soll die Empfängerin deiner Nachricht erkennen, dass du dir Mühe gegeben hast. Ein einfaches „Hallo“, „Wie geht’s“ oder „Was machst du“ fällt in die Kategorie des Low Invest. Sie vermitteln den Eindruck, dass der Absender viele Frauen angeschrieben hat und davon ausgeht, eine davon werde schon reagieren. Wer möchte schon eine oder einer und vielen sein? Laut Elitepartner landen 95 Prozent solcher 3-Wort-Sätze im virtuellen Papierkorb.
Mehr Erfolg erzielst du mit dieser Nachricht: Hi Caro, eigentlich wollte ich heute eine Skitour mit meinem Kumpel unternehmen. Leider liegt er seit heute morgen mit Fieber flach. Erst war ich enttäuscht, doch dann habe ich dein sympathisches Profil entdeckt. Manchmal ist es gut, wenn Pläne nicht funktionieren.
Bei den Hobbys hast du Skifahren angegeben. Welches Skigebiet gefällt dir denn am besten, und warum? Ich freue mich von dir zu lesen! Einen schönen Tag wünscht dir Peter
In seiner Nachricht an Caro verbindet Peter eine persönliche Information mit Caros Profil. Sie erfährt, dass beide ein Hobby teilen, dass Peter sportlich ist und Freundschaften pflegt – und dass die geplatzte Skitour seine Stimmung nicht nachhaltig eingetrübt hat. Caro fühlt sich persönlich angesprochen und kann über ein Thema schreiben, das in ihr positive Gefühle auslöst. Damit steigt die Chance für Peter auf eine Antwort enorm.
Macher Mann mag es witzig finden, aber sexuelle Andeutungen wie „Dein Blick bringt mich um den Verstand“ empfinden viele Frauen als übergriffig und unangemessen. Auf Erotikportalen mag diese Strategie funktionieren, im Online-Dating haben sie nichts verloren.
Manchmal setzen Männer Anzüglichkeiten aus Frust ein. Sie haben keinen Erfolg bei den Damen und versuchen es schließlich mit Provokation. Der einzig mögliche Tipp: Machen Sie es nicht.
Das gilt ebenfalls für Dick Pics. Einer Umfrage der Meinungsforscher von YouGov zeigt: Vier von zehn Frauen, die Social Media nutzen, haben bereits ungefragt ein Penisbild erhalten. Im Umfeld der Autorin gibt es ebenfalls mehrere Frauen, die davon erzählen. Warum machen Männer das? Die Medienpsychologin Sandra Schwark von der Univerisität Bielefeld erklärt in einem Interview, dass Männer sich dabei unter anderem selbstbewusst und mächtig fühlen. Im schlimmsten Fall droht eine Anzeige, Datingerfolge lassen sich damit nicht erzielen.
Männer in technischen Berufen haben häufig Schwierigkeiten, Frauen anzuschreiben. Im Internet bieten unzählige Coaches analytisch denkenden Männern auf Partnersuche ihre Unterstützung an. Die Qualität der Angebote unterscheidet sich massiv. Einige Coaches erklären, rasch wirksame Strategien zu vermitteln, und versehen sie mit dem Hinweis: Sei du selbst, bleib authentisch. Wie man die Strategie mit der eigenen Persönlichkeit verbindet, bleibt offen.
Emotionale Intelligenz: Jeder Mensch hat Gefühle
Aus psychologischer Sicht, ist die Situation klar: Jeder Mensch hat sein individuelles Intelligenzprofil. Während bei einem Teil die analytische Intelligenz stärker ausgeprägt ist, verfügen andere über eine höhere emotionale Intelligenz. Das ist vollkommen normal. Vor allem Männern in MINT-Berufen wird nachgesagt, sie würden wenig Gefühl zeigen und wären eher kühl und analytisch.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine Gefühle haben. Sie nehmen sie weniger intensiv wahr.
Social Skills und Gefühlsmanagement: Emotionen sind wichtig
Heute wissen wir, dass Gefühl und Verstand keine Gegensätze sind. Im Gegenteil: Gefühle wie Begeisterung und Freude sind – wie Prof. Gerald Hüther es ausdrückt – ein Dünger fürs Gehirn. Was uns begeistert, lernen wir mit Leichtigkeit. Mit Themen, die uns nicht interessieren, quälen wir uns. Solche Erfahrungen kennen wir alle aus der Schulzeit. Auch Nerds sind von ihrem Beruf begeistert. Inwieweit sie dieses Gefühl bei sich wahrnehmen und ausdrücken, ist eine andere Frage.
Hier liegt der kritische Punkt: Über Bedürfnisse reden zu können, die eigenen Gefühle auszudrücken und sich in den Partner einzufühlen sind Voraussetzungen für eine erfüllende Beziehung.
Menschen mit hoher analytischer Intelligenz können diese Fähigkeiten trainieren.
Passende Dating-Seite und ehrliche Antworten
Ob eine erste Nachricht zum Erfolg führt, hängt auch von der Dating-Plattform ab – und ob Sie bei der Anmeldung die Fragen ehrlich beantworten. Stehen Sie zu Ihrer analytischen Ader und erwähnen Sie, dass Sie Ihre Gefühle noch besser kennenlernen möchten. Mit dieser Ehrlichkeit sprechen Sie Frauen an, die Sie auf diesem Weg gerne unterstützen. Suchen Sie ernsthaft nach einer Beziehung, ist dies der einzig richtige Weg. Sie müssen keine Likes sammeln, denn sie möchten die passende Partnerin finden. Deshalb empfiehlt es sich, seriöse Anbieter auszuwählen, etwa Parship.de oder Gleichklang.de. Dort treffen Sie auf Personen, die ebenfalls eine Beziehung eingehen wollen. Bei Tinder oder auf Facebook ist deren Anteil geringer.
Der Profiltext darf ausführlicher sein. Mehr als 300 bis 500 Wörter sollten Sie jedoch nicht schreiben. Profilbesucherinnen fühlen sich von zu vielen Informationen erschlagen und verzichten möglicherweise auf eine Antwort.
Den Text können Sie von einer Person Ihres Vertrauens gegenlesen lassen. Zuvor empfiehlt es sich, ein Tool wie rechtschreibpruefung24.de zu nutzen. Falls Ihnen Schreiben nicht so sehr liegt, denken Sie daran: Schreiben ist zum größten Teil Handwerk. Übung macht den Meister.
Kurz gesagt ist Online-Dating so oberflächlich oder tiefgründig wie Sie es selbst gestalten. Wer einen Vertrauensvorschuss gewährt, dem wird auch Vertrauen entgegengebracht. Ehrlichkeit und Offenheit sollten jedoch humorvoll verpackt und dosiert eingesetzt werden. Das bedeutet: Sprechen Sie in der ersten Nachricht nicht sofort Themen wie Hochzeit oder Kinderwunsch an. Genauso unpassend erscheinen Jammern oder Geschichten über Liebeskummer.
Ein Beispiel:
Hallo Anne, dein Profiltext macht mich neugierig auf den Menschen dahinter. Du scheinst eine sensible und bodenständige Frau zu sein. Dein feiner Humor hat mir beim Lesen mehrmals ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – die Geschichte mit deiner Hündin ganz besonders. Ich hätte auch gerne eine Fellnase. Leider ist das berufliche Umfeld (Baustellen) nicht so ideal. Vielleicht können wir irgendwann gemeinsam mit deiner Lola eine Runde drehen?
Ein Negativ-Beispiel:
Hallo Nicole, dein Profiltext macht mich neugierig auf den Menschen dahinter. Du scheinst eine sensible und bodenständige Frau zu sein. Viel besser als die Frauen, die ich bisher kennenlernte. Online-Dating ist nicht einfach. Viele Profile sind nicht echt. Oder die Damen verschwinden plötzlich. Ich freue mich nach den Pleiten auf eine nette Begegnung.
Das Profilbild spielt im Online-Dating neben dem Text die wichtigste Rolle. Deshalb sollten Sie das Bild sorgfältig auswählen. Laden Sie ein Bild hoch, das Sie selbst gerne mögen. Das Sie zeigt, wie Sie sind. Dafür braucht es kein aufwändiges, teures Shooting. wenn Sie kein passendes Bild finden, lassen Sie sich von einem Menschen fotografieren, den Sie mögen und dem Sie vertrauen. Je selbstbewusster und entspannter Sie sich fühlen, umso besser werden die Bilder.
Jetzt sind Sie bereit, eine Frau erfolgreich anzuschreiben.
Quellen und weitere Informationen:
- Goleman, Daniel (1997): EQ. Emotionale Intelligenz. Dtv.
- Wolf, Christian (01.09.2020): Gefühlsmanagement: Wie sich die emotionale Intelligenz steigern lässt. Artikel abgerufen unter: https://www.rnd.de/wissen/emotionale-intelligenz-trainieren-durch-gefuhlsmanagement-erfolgreicher-in-beziehung-und-arbeit-UDOO4HR5D5EFRC5QZAFUNFBGAY.html, am 24.01.2023
- Kabitzsch, Pia (2022): It’s a date! Tindern, dating und große Gefühle. Was die Psychologie über Dating weiß. Rowohlt.
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Autorin: Susanne Schmieder
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